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Früher war die Automatik verpönt und nur Handschaltung das Wahre. Doch die Ansprüche haben sich geändert und spätestens seit der Einführung des Doppelkupplungsgetriebes (PDK) ist die Automatik alles andere als unsportlich. Doch fangen wir von vorne an. Einen Porsche zu fahren hat mit Emotionen zu tun. Das reine Fahrerlebnis zeichnet sich durch Direktheit und oft auch einer gewissen Art von Purismus aus. Daher war bisher klar, dass ein Porsche mit Handschaltung ausgestattet sein sollte. Vor allem, wenn es sich um die sportlichen Modelle 911, Boxster und Cayman handelt.
Die Nachteile der Automatikschaltung liegen auf der Hand. Zumindest wenn man von früheren Generationen mit Wandlerautomatik spricht. Die Porsche Bezeichnungen lauteten „Sportomatic“ oder „Tiptronic“. Auch wenn Porsche sich große Mühe gab, die Automatikschaltung zu verbessern, so kostet es einfach Leistung und Zeit gegenüber der Handschaltung.
Wer bei der Bestellung seines neuen Porsches auf ein Automatikgetriebe nicht verzichten wollte, musste nicht nur tiefer in die Tasche greifen. Beim Verkauf eines Porsches mit Automatikgetriebe wird in der Regel auch ein niedrigerer Verkaufspreis erzielt. Man verliert damit doppelt Geld, so dass der Wunsch nach der Automatik schon ausgeprägt sein sollte.
Alles änderte sich mit der Einführung des Doppelkupplungsgetriebes (PDK). Damit wurden Schaltzeiten wie in der Formel 1 ermöglicht. So schnell und effizient, dass es kaum noch ein Argument für die Handschaltung gab. Vielleicht noch das Gewicht, ein Porsche mit PDK bringt doch ein paar Kilo mehr auf die Waage.
Trotz des Mehrgewichts ist der Verbrauch niedriger als mit Handschaltung. Was aber noch entscheidender ist: Das PDK ist deutlich sportlicher als die Handschaltung, es ermöglicht eine sportlichere Fahrweise.
Es kommt auf den Zweck und die Umstände an, ob man Automatik oder Anschaltung wählt. Handelt es sich um ein klassisches 911 G-Modell aus den 70er oder 80er Jahren? Nur wer absolut nicht mit einer Handschaltung zurecht kommt, sollte hier eine Automatik wählen. Für ein solches Sammlermodell ist Handschaltung eigentlich schon Pflicht.
Wird der Porsche häufiger genutzt und auch mal im Alltag, so kann eine Handschaltung im Stop&Go Verkehr der Stadt sehr anstrengend sein. Es ist daher kein Frevel, wenn man seinen 997.1 mit einer Tiptronic, also Automatik kauft. Bei Modellen, die bereits PDK als Option haben, greifen eigentlich nur noch Puristen zur Handschaltung. Selbst die „heilige Kuh“ 911 GT3 wird inzwischen bevorzugt mit PDK gekauft.
Fazit: Wer einen Porsche für sich und sein Vergnügen kauft, der sollte sich nicht von anderen Meinung beeindrucken lassen. Automatik und Handschaltung haben ihre Berechtigung. Man sollte beides ausgiebig probieren, und sich anschließend entscheiden. Für Sammlermodelle gilt es natürlich zu berücksichtigen, dass ich Exemplar mit Automatik nicht so gut verkaufen lassen. Umgekehrt ist der Einkaufspreis hier natürlich etwas attraktiver.
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